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Die Entwicklung der Preisindizes im Jahr 2020 zeigt, dass im Vergleich zum Vorjahr die Produzentenpreise zugenommen haben und die Konsumentenpreise praktisch unverändert geblieben sind. Diese beiden Indizes verzeichneten damit den höchsten Stand seit fünf Jahren. Die Preise für Produktionsmittel und die Importpreise waren hingegen rückläufig.
 

Was sind eigentlich Preisindizes? Wozu dienen sie? Preisindizes sind wichtige volkswirtschaftliche Kennzahlen für die Entwicklung von Preisen. Sie geben an, wie sich Güter und Dienstleistungen eines Warenkorbs entwickelt haben. Im Folgenden wird erläutert, wie sich ausgewählte Indizes wie beispielsweise der Produzentenpreisindex landwirtschaftlicher Erzeugnisse oder der Landesindex der Konsumentenpreise entwickelt haben.
 

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Produzentenpreisindex landwirtschaftlicher Erzeugnisse steigt

Im Jahr 2020 verzeichnete der Produzentenpreisindex landwirtschaftlicher Erzeugnisse im fünften Jahr in Folge einen Anstieg und erreichte 98,6 Prozent, das sind 2,0 Indexpunkte mehr als noch 2019. Seit Beginn der Zeitreihe 2000/02 bis 2020 blieb er jedoch unter dem Indexstand von 100 Prozent (mit Ausnahme von 2008).

Der Produzentenpreisindex landwirtschaftlicher Erzeugnisse bildet die Entwicklung der Preise von Waren und Dienstleistungen ab, die von den Landwirtinnen und Landwirten produziert beziehungsweise erbracht werden.
 

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Landesindex der Konsumentenpreise praktisch unverändert

Im Jahr 2020 blieb der Landesindex der Produzentenpreise für die Hauptgruppe «Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke» nahezu unverändert (104,9 % bzw. +0,1 Indexpunkte gegenüber 2019). Er verzeichnete damit den höchsten Stand der letzten fünf Jahre. Während des Betrachtungszeitraums (2000/02 bis 2020) blieb der Index stets über der 100%-Marke, und erreichte seinen höchsten Stand 2008 (107 %).

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) ist ein wichtiger Indikator. Er misst die Teuerung der Konsumgüter in der Schweiz. Der LIK zeigt, um wie viel die Konsumgüter beispielsweise gegenüber dem Vorjahr oder jedem anderen früheren Zeitpunkt teurer geworden sind. Er ist einer der wichtigsten und am häufigsten angewandten Wirtschaftsindikatoren und wird als allgemein anerkannte Orientierungshilfe in Politik und Wirtschaft herangezogen.

Index der Preise der landwirtschaftlichen Produktionsmittel sinkt

Der Index der Preise der landwirtschaftlichen Produktionsmittel lag 2020 bei 103,7 Prozent, was gegenüber 2019 einem Verlust von 2,0 Indexpunkten entspricht. Dieser Rückgang folgt auf zwei aufeinanderfolgende Jahre des Anstiegs. Der Index blieb im Zeitraum 2000/02 bis 2020 stets über der 100%-Marke, was der Entwicklung entspricht, die für den Landesindex der Konsumentenpreise für die Hauptgruppe «Nahrungsmittel und alkoholische Getränke» beobachtet wurde. Die Schwankungen des Index der Preise der landwirtschaftlichen Produktionsmittel waren jedoch ausgeprägter als die des Landesindex für Konsumentenpreise.

Der Index der Preise der landwirtschaftlichen Produktionsmittel gibt Aufschluss über die Preisentwicklung im Bereich der Vorleistungen und der Investitionen.

Importpreisindex rückläufig

Im Jahr 2020 sank der Importpreisindex für Nahrungsmittel und für Getränke das zweite Jahr in Folge und schloss bei einem Stand von 104,1 Prozent, was 1,9 Indexpunkte weniger sind als 2019. Zwischen 2000/02 und 2008 war der Index gestiegen und erreichte 2008 seinen höchsten Stand im Betrachtungszeitraum (114,5 %). Anschliessend verzeichnete er bis 2012 einen Rückgang. Zwischen 2013 und 2014 legte der Index wieder zu (und kletterte 2014 auf 108,7 %), bevor er unter dem Einfluss des Frankenschocks im Jahr 2015 auf 104,0 Prozent absackte.

Michel Yawo Afangbedji, BLW, Fachbereich Marktanalysen

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