Betriebe
Im Jahr 2020 wurden in der Schweiz 49 363 Landwirtschaftsbetriebe gezählt, 1,3 % weniger als im Vorjahr. Ein immer grösserer Teil dieser Betriebe wendet sich dem biologischen Landbau zu. Im Berichtsjahr waren es bereits 15 %. Die Tierbestände entwickelten sich im 2020 unterschiedlich: Die Zahl der Milchkühe ging um 1,5 % weiter zurück, beim Geflügel setzte sich hingegen die Zunahme mit 5,2 % fort.
Rückgang der Betriebe flacht ab
Die strukturelle Veränderung der Schweizer Landwirtschaft setzte sich im Berichtsjahr fort. Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe sank gegenüber 2019 um 1,3% auf 49 363 Einheiten. Der Rückgang lag unter dem Mittelwert der letzten fünf Jahre (-1,5 %). Mit 21,15 Hektaren pro Betrieb hat sich die durchschnittliche Fläche innerhalb von 30 Jahren nahezu verdoppelt. Immer mehr Landwirtschaftsbetriebe gehen zum biologischen Landbau über. 2020 wurde mit 7561 Bio-Betrieben ein Plus von 3,8 % verzeichnet.
Landwirtschaftsbetriebe nach Grössenklassen
Grössenklasse | 2019 | 2020 | Veränderung |
Anzahl | Anzahl | % | |
weniger als 1 ha | 2 073 | 2 064 | -0,4 |
1 bis weniger als 3 ha | 3 130 | 3 139 | 0,3 |
3 bis weniger als 5 ha | 2 519 | 2 408 | -4,4 |
5 bis weniger als 10 ha | 6 520 | 6 284 | -3,6 |
10 bis weniger als 20 ha | 14 382 | 14 005 | -2,6 |
20 bis weniger als 30 ha | 10 462 | 10 287 | -1,7 |
30 bis weniger als 50 ha | 8 015 | 8 114 | 1,2 |
50 ha und mehr | 2 937 | 3 062 | 4,3 |
Total | 50 038 | 49 363 | -1,3 |
Quelle: BFS
Familienbetriebe bleiben Grundpfeiler der Schweizer Landwirtschaft
Insgesamt waren im Berichtsjahr 149 500 Personen in einem Landwirtschaftsbetrieb beschäftigt (2019: 150 100). 12 % davon waren ausländische Staatsangehörige. Rund 60 % der Arbeitskräfte war teilzeitbeschäftigt und mehr als drei Viertel waren Familienmitglieder. Letztere bleiben somit ein wichtiger Grundpfeiler der Schweizer Landwirtschaft.
Beschäftigte in der Landwirtschaft nach Geschlecht und Beschäftigungsgrad
Geschlecht | Beschäftigungsgrad | 2019 | 2020 | Veränderung |
| Anzahl | Anzahl | % | |
Männer | Vollzeit (=>75%) | 54 523 | 53 965 | -1,0 |
Teilzeit (=>50% < 75%) | 14 757 | 14 538 | -1,5 | |
Teilzeit (<50%) | 26 539 | 26 749 | +0,8 | |
Total | 95 819 | 95 252 | -0,6 | |
Frauen | Vollzeit (=>75%) | 12 430 | 12 368 | -0,5 |
Teilzeit (=>50% < 75%) | 15 641 | 15 382 | -1,7 | |
Teilzeit (<50%) | 26 243 | 26 519 | +1,1 | |
Total | 54 314 | 54 269 | -0,1 | |
Total | 150 133 | 149 521 | -0,4 |
Quelle: BFS
Überproportionale Zunahme der grossen, von Frauen geleiteten Betriebe
Von den rund 54 300 in Landwirtschaftsbetrieben beschäftigten Frauen im Jahr 2020 waren 6 % als Betriebsleiterinnen tätig. Sowohl die Anzahl der von Frauen geleiteten Betriebe als auch die Anzahl Betriebe nahmen im Berichtsjahr insgesamt leicht ab. Dabei war der Rückgang der von Frauen geleiteten Betriebe im Mittel etwas höher als jener der Betriebszahl insgesamt. Im Vergleich zur Betriebsentwicklung insgesamt nahm die Zahl der von Frauen geleiteten Betriebe über 30 Hektaren überproportional zu.
Von Frauen geleitete Betriebe nach Grössenklassen
Grössenklasse | 2019 | 2020 | Veränderung |
Anzahl | Anzahl | % | |
weniger als 1 ha | 221 | 210 | -0,5 |
1 bis weniger als 3 ha | 462 | 444 | -3,9 |
3 bis weniger als 5 ha | 365 | 355 | -2,7 |
5 bis weniger als 10 ha | 735 | 706 | -3,9 |
10 bis weniger als 20 ha | 872 | 866 | -0,7 |
20 bis weniger als 30 ha | 361 | 367 | 1,7 |
30 bis weniger als 50 ha | 220 | 225 | 2,3 |
50 ha und mehr | 53 | 60 | 13,2 |
Total | 3 289 | 3 233 | -1,7 |
Quelle: BFS
Sojafläche in zehn Jahren verdoppelt
2020 umfasste die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) 1 044 034 Hektaren. 58 % davon waren Naturwiesen und Weideland, auf 38 % der LN wurde Ackerbau betrieben. Die restlichen 4 % der LN bestanden u.a. aus Rebland und Obstanlagen. Die Kulturen entwickelten sich 2020 unterschiedlich. Während die Getreide-, Silomais- und Zuckerrübenfläche eine leichte Zunahme verzeichneten, nahmen die Kartoffel-, Reb- und Obstanlagefläche leicht ab. Stark zugelegt mit knapp 20 % haben die Sojakulturen. Innert zehn Jahren hat sich ihre Fläche verdoppelt.
Hauptkulturen
Kulturen | 2019 | 2020 | Veränderung |
ha | ha | % | |
Naturwiesen und Weiden (ohne Sömmerungsweiden) | 605 703 | 604 647 | -0,2 |
Kunstwiesen | 126 738 | 125 393 | -1,1 |
Getreide | 141 445 | 142 226 | +0,6 |
Silomaïs | 46 692 | 46 847 | +0,3 |
Raps | 22 697 | 24 509 | +8,0 |
Sonnenblumen | 5 903 | 4 504 | -23,7 |
Soja | 1 721 | 2 032 | +18,0 |
Kartoffeln | 10 981 | 10 956 | -0,2 |
Zuckerrüben | 17 555 | 17 602 | +0,3 |
Gemüsekulturen | 12 362 | 12 618 | +2,1 |
Rebland | 13 425 | 13 391 | -0,2 |
Obstanlagen | 7 027 | 6 994 | -0,5 |
Andere Kulturen | 31 480 | 32 315 | +2,7 |
Total | 1 043 729 | 1 044 034 | 0,0 |
Quelle: BFS
Rindviehbestand im Wandel, Geflügel weiter auf dem Vormarsch
Die Entwicklung beim Rindviehbestand setzte sich 2020 fort. Sowohl die Zahl der Milchkühe als auch diejenige der Betriebe mit Milchkühen gingen um 1,5 % bzw. 2,6 % zurück. Diese Rückgänge erfolgten hauptsächlich zugunsten der auf Fleischproduktion ausgerichteten Mutterkuhhaltung. Der in den letzten Jahren beobachtete Rückgang im Bereich der Schweinefleischproduktion setzte sich auch im Berichtsjahr in etwas abgeschwächter Form fort. Der Geflügelbestand nahm dagegen 2020 wie in den letzten Jahren zu (+4,9 %). Bei den Lege- und Zuchthühnern wuchs der Bestand um 10,6 %, was dem stärksten Anstieg seit 2010 entspricht.
Tierbestände
Tierart | 2019 | 2020 | Veränderung |
Total | Total | % | |
Rinder | 1 524 820 | 1 515 123 | -0,6 |
davon: Milchkühe | 554 588 | 546 479 | -1,5 |
übrige Kühe | 128 270 | 131 384 | 2,4 |
Pferdegattung | 80 690 | 80 072 | -0,8 |
Schafe | 343 581 | 343 528 | 0,0 |
Ziegen | 80 469 | 79 562 | -1,1 |
Schweine | 1 359 684 | 1 348 306 | -0,8 |
Geflügel | 11 828 869 | 12 428 660 | 5,1 |
davon: Lege-, Zuchthühner | 3 485 657 | 3 854 017 | 10,6 |
Mastpoulets | 7 101 146 | 7 424 990 | 4,6 |
übrige Hühner | 1 242 066 | 1 149 953 | -7,4 |
Quelle: BFS
Weitere Informationen zu den landwirtschaftlichen Strukturen (Tabellen, Daten, Publikationen): Landwirtschaft | Bundesamt für Statistik (admin.ch)
Conrad Widmer, BLW, Fachbereich Agrarpolitik und Bundesratsgeschäfte
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