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Innerhalb von rund 10 Jahren wuchs die Kirschenfläche um fast 30 Prozent. Die meisten der knapp 1000 verbleibenden Betriebe bauen aktuell bis zu einer halben Hektare Kirschen an. Im Weinbau bleibt trotz erneutem Rückgang Pinot Noir die meist angebaute Rebsorte in der Schweiz. Der Gemüsebau reagierte auf die grosse Nachfrage im 2020 infolge Covid-19 mit einer Produktionsausdehnung und somit wurde mehr Anbaufläche registriert.

Obst

Obstflächen - Datenerhebung neu organisiert

Gestützt auf die Statistikerhebungsverordnung erhebt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die Fläche von Obstanlagen gemäss Art. 22 Abs. 2 der landwirtschaftlichen Begriffsverordnung LBV. Im Jahr 2020 wurde die Datenerfassung neu organisiert. Die Übersicht der Ergebnisse der Datenerhebung 2020 nach Kulturen, Sorten und die Gegenüberstellung mit den Vorjahresdaten ist verfügbar unter:

Aufgrund des Systemwechsels können die Flächenunterschiede der beiden Jahre 2019 und 2020 nicht unbedingt als Flächenzuwachs oder Flächenrückgang interpretiert werden.


Kirschenanbau – Fläche pro Betrieb nimmt in 10 Jahren um ein Drittel zu

2019, das letzte Jahr mit der ursprünglichen Flächenerhebung und somit vergleichbar mit den Vorjahren, bewirtschafteten 996 Betriebe mit Kirschenanlagen eine Fläche von 595 Hektaren Kirschen. Gegenüber 2009 ging die Anzahl Betriebe um 42 zurück (-4,1 %). Die durchschnittliche Fläche je Betrieb betrug im Jahr 2019 0,60 Hektare, 15 Aren bzw. 33 % mehr als gut zehn Jahre zuvor (2009: 0,45 ha). Die schweizweite Fläche mit Kirschenanlagen nahm von 2009 bis 2019 um 129 Hektaren oder 27,7 % zu. 157 Betriebe bauten im 2019 zwischen 1 und 5 Hektaren Kirschen an und bewirtschafteten knapp die Hälfte der Fläche. Weniger als 1 % der Betriebe bauten auf mehr als 5 Hektaren Kirschen an und bewirtschafteten zusammen rund 10 % der gesamten Kirschenanlagenfläche. Die grosse Mehrheit der Betriebe (fast 70%) hatte bis zu einer halben Hektare Kirschen und bewirtschaftete zusammen etwa 20 % aller Kirschenkulturen.

Eine Zunahme sowohl der Fläche als auch der Anzahl Betriebe verzeichneten alle ausgewerteten Flächenkategorien ab einer halben Hektare. In den Kategorien der Betriebe mit Flächen von bis zu einer halben Hektare Kirschenanlagen hingegen nahmen im Zeitraum 2009-2019 sowohl die Anzahl Betriebe als auch die zusammen bewirtschaftete Fläche ab.
 


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Beerenobst

Gemäss den Erhebungen des Schweizer Obstverbandes betrug die Beerenobstfläche 2020 gesamthaft 892 Hektaren gegenüber 873 Hektaren im Vorjahr (+19 ha bzw. +2.2 %). Nicht in dieser Gesamtbeerenobstfläche eingerechnet ist der Holunder, dessen Fläche zu den Obstanlagen gezählt wird. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind Beeren, die flächenmässig nicht separat im Jahresbericht des Schweizer Obstverbandes ausgewiesen sind. Eine Zunahme der Fläche gab es bei Erdbeeren (+2,1 %), Heidelbeeren (+4.2 %) und Cassis (+15,3 %), während die Fläche von Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich blieben.

Eine Mehrjahresübersicht der einzelnen Beerenobstflächen ist im Jahresbericht 2020 des Schweizer Obstverbandes enthalten.

Reben

Im Jahr 2020 belief sich die Rebfläche zur Weinproduktion in der Schweiz auf 14 696 Hektaren und war somit im Vorjahresvergleich rückläufig (-8 ha; -0,05%). Der Flächenanteil weisser Rebsorten betrug 44 % der Gesamtfläche, jener der roten Rebsorten 56 %. Trotz eines weiteren Rückgangs im Jahr 2020 (–73 ha) blieb Pinot Noir mit 3 875 ha Rebfläche die meist angebaute Rebsorte in der Schweiz. Die mit Chasselas bepflanzte Rebfläche ging 2020 erneut zurück (–51 ha) und betrug 3 606 ha. Die bisher am dritthäufigsten angebaute Gamay-Traube verlor weiter an Fläche (–58 ha) und wurde von der Merlot-Traube überholt (+39 ha). Auch andere Rebsorten sind weiter auf dem Vormarsch in der Schweiz. Hierzu zählen die weissen Rebsorten Savagnin blanc (+20 ha), Sylvaner / Rhin (+18 ha) und Petite Arvine (+16 ha)

Gemüse

2020 betrug der effektive Anbau Freilandgemüse (ohne die klassischen Verarbeitungsgemüse) 13 110 ha und der effektive Anbau Gewächshausgemüse 1029 ha (inklusive Mehrfachanbau pro gleicher Fläche). Die Fläche Freilandgemüse im 2019 wurde auf 12 752 ha korrigiert. Somit hat sich diese Anbaufläche im Berichtsjahr um knappe 3 % und jene des Gewächshausgemüses um knappe 9 % erhöht. Hierbei wiederspiegelt sich mit Sicherheit das Corona-Jahr 2020, wo die Produktion auf die grosse Nachfrage mit einer ausgedehnteren Produktion reagierte.
 

Freilandgemüse: Praktisch durchs Band Anbauzunahmen

Die fünf Spitzenplätze im Feldgemüseanbau werden seit mehreren Jahren von Karotten, Zwiebeln gelb, Eisbergsalaten, Broccoli und Blumenkohl belegt. Im Corona-Jahr haben alle an Anbaufläche zugelegt. Deutlich waren die Zunahmen bei Zwiebel gelb mit rund 76 ha Mehranbau und bei Eisberg/Krachsalat/Batavia von 67 ha. Aber auch die meisten hinter den Topfünf haben Anbaufläche zugelegt, besonders herausstechen Buschbohnen mit rund 28 ha Mehranbau und Speisekürbis mit rund 31 ha.
 

Gewächshausgemüse: Eichblattsalat mit einer Zunahme von 17.7 ha Anbaufläche neu in den Topfünf

Die fünf flächenmässig meistangebauten Kulturen im Gewächshausgemüseanbau sind 2020 mit Abstand Nüsslisalat, gefolgt von Radieschen, Salatgurken Kopfsalat grün und neu Eichblattsalat. Rispentomaten haben 3,7 ha an Anbaufläche verloren und sind aus den Topfünf gefallen. Alle Spitzenreiter haben zu 2020 Fläche im Anbau zugelegt, zwischen 3,7 ha für Kopfsalat und sogar 17.7 ha für Eichblattsalat.
 

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Elena Janner, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, elena.janner @blw.admin.ch
Marianne Glodé, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, marianne.glode@blw.admin.ch
Peter Schwegler, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, peter.schwegler@blw.admin.ch

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