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Im Jahr 2020 ist die 40. Bezeichnung in das schweizerische Register der Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben aufgenommen worden. Am 1. nationalen Forum für GUB und GGA diskutierten die Branchen Nachhaltigkeitsaspekte und machten sich so fit für die Zukunft.
 

Eintragung der 40. Bezeichnung

Mit dem Register der Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben lassen sich geografische oder traditionelle Bezeichnungen von verarbeiteten oder nicht verarbeiteten landwirtschaftlichen und waldwirtschaftlichen Erzeugnissen schützen, deren Qualität und Haupteigenschaften durch ihre geografische Herkunft bestimmt werden. Im Jahr 2020 ist die 40. Bezeichnung in das schweizerische GUB-/GGA-Register aufgenommen worden: die geschützte Ursprungsbezeichnung «Huile de noix vaudoise AOP». Das Waadtländer Nussöl ist ein im Kanton Waadt mit der traditionellen handwerklichen Röstmethode hergestelltes Öl, für das ausschliesslich Walnüsse aus dem Kanton Waadt verwendet werden. Die handwerkliche Herstellung von nach der Röstung kaltgepresstem Nussöl reicht wahrscheinlich bis ins 15. Jahrhundert zurück und ist vom 18. Jahrhundert an bis in die Gegenwart ausführlich dokumentiert. Dieses traditionelle Herstellungsverfahren ist das zentrale identitätsstiftende Element des Huile de noix vaudoise. Vier der fünf Ölmühlen, die es in der Gegend noch gibt, wenden dieses Verfahren an.

Das Register der Schweiz umfasst derzeit 40 Eintragungen, und zwar 23 geschützte Ursprungsbezeichnungen (GUB) und 17 geschützte geografische Angaben (GGA).

Es wurden ausserdem vier Pflichtenhefte geändert und im Jahr 2020 in Kraft gesetzt, nämlich für den «Cardon épineux genevois AOP», den «Vacherin Mont d'Or AOP», den «Glarner Alpkäse AOP» und das «Raclette du Valais AOP».
 

GUB-/GGA-Register am 31. Dezember 2020

Nationales Forum für GUB und GGA

Nach dem Entscheid des Bundesrates, per 31. Dezember 2019 die Eidgenössische Kommission für Ursprungsbezeichnungen und geografische Angaben aufzuheben, wurde das BLW damit beauftragt, eine Austauschplattform aufzubauen. Das Ziel dieser Plattform ist, die guten Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren sowie Expertinnen und Experten der GUB- und GGA-Branchen, dem Bund und anderen Institutionen (Zertifizierungsstellen, Kantonschemikern usw.) zu pflegen, indem ein Dialog über aktuelle Themen geführt wird. Darum wurde am 25. September 2020 das erste nationale Forum für GUB und GGA durchgeführt. Daran nahmen rund 30 Personen teil. Thema des Forums war die Ermittlung möglicher Nachhaltigkeitsprinzipien für die GUB-/GGA-Branchen. Im Anschluss an die Expertenvorträge diskutierten die Teilnehmenden den Aspekt der Nachhaltigkeit in den verschiedenen Branchen. Das Ziel besteht darin, solche Prinzipien letztendlich in die Pflichtenhefte zu integrieren.

Überwachungstätigkeit des BLW

Im Rahmen seiner Überwachungsfunktion führte das BLW seine jährlichen Inspektionen der sechs Zertifizierungsstellen durch, die im Bereich Bezeichnung von Agrarprodukten tätig sind. Diese Überprüfung umfasst die Einhaltung der Anforderungen der folgenden Verordnungen: der Verordnung über die biologische Landwirtschaft, der GUB-/GGA-Verordnung sowie der Verordnung über die Verwendung der Bezeichnungen «Berg» und «Alp». In Bezug auf diese drei Verordnungen wurden sechs Büroaudits und sechzehn Witness Audits durchgeführt, wobei eine Reihe von Abweichungen festgestellt und Empfehlungen ausgesprochen wurden.

Olivier Isler, Priska Dittrich, Nicolas Schönenberger, BLW, Fachbereich Qualitäts- und Absatzförderung

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