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Die Schweiz ist Mitglied verschiedener internationaler Multi-Stakeholder-Initiativen, die sich mit einem breiten Spektrum von Herausforderungen befassen, die unsere Landwirtschaft und unsere Ernährungssysteme angehen müssen, um nachhaltiger zu werden. Unser Land engagiert sich unter anderem in den Bereichen Zucht, Berglandwirtschaft, Wasser und Klimawandel. Im Rahmen dieser Partnerschaften hat die Schweiz eine Reihe von Nebenveranstaltungen auf internationalen Konferenzen in den Jahren 2020 und 2021 mitorganisiert, wie zum Beispiel die 3. Globale Konferenz des Programms für nachhaltige Ernährungssysteme oder das Hochrangige Politische Forum für nachhaltige Entwicklung.

Programm für nachhaltige Ernährungssysteme des One Planet Network (10YFP)

Das Programm für nachhaltige Ernährungssysteme («SFS Programme») des One Planet Network (10YFP) ist eine partnerschaftliche Multi-Stakeholder Initiative mit dem Ziel, den Wandel hin zu nachhaltigeren Ernährungssystemen weltweit zu beschleunigen. Das BLW leitet das Programm seit 2015, aktuell zusammen mit Costa Rica und WWF International. Das Programm fördert einen ganzheitlichen Ernährungssystemansatz sowie den Einbezug aller relevanten Akteure. Als Beitrag an ein gemeinsames Verständnis von nachhaltigen Ernährungssystemen hat es im Dezember 2020 das sogenannte «Sustainable Food Systems Glossary» veröffentlicht. Zu den über 180 Mitgliedern des Programms zählen Länder wie Argentinien, die Niederlande, Tunesien und die USA, Organisationen wie FAO, UNEP und das WEF, Forschungsinstitute wie CGIAR und die ETH, Unternehmen wie Nestlé und NGOs wie Biovision. Das SFS Programme hat Ende 2020 seine 3. Globalkonferenz durchgeführt, welche zu den Vorbereitungen des Gipfels über Ernährungssysteme beigetragen hat («Nachhaltige Ernährungssysteme»).

Schweizerisches nationales FAO-Komitee (CNS-FAO)

Das schweizerische nationale FAO-Komitee ist eine ausserparlamentarische Kommission, die den Bundesrat in Fragen der Ernährungssicherheit und der nachhaltigen Ernährungssysteme berät. Dieses Komitee wurde 1947 gegründet, um gleich nach dem Beitritt der Schweiz zur FAO (1946) seine beratende Funktion aufzunehmen. Für die laufende Legislaturperiode 2020-2023 setzte sich das CNS-FAO drei Schwerpunktthemen: 1) Jugend in der Landwirtschaft, 2) Agrarökologie, 3) Transformation der Ernährungssysteme. Das CNS-FAO begleitet zudem die Vorbereitungsarbeiten hin zum Gipfel der UNO zu Ernährungssystemen 2021 und konnte seine Arbeiten im Bereich Agrarökologie erfolgreich an den wissenschaftlichen Tagen und dem Vorgipfel des UN Food Systems Summit 2021 platzieren (siehe hier «Pathways to advance agroecology : Overcoming challenges and contributing to sustainable food systems transformation»  und hier Science Brief).

Globale Agenda für nachhaltige Nutztierhaltung (GASL)

Das BLW engagiert sich für die globale Agenda für nachhaltige Nutztierhaltung (Global Agenda for Sustainable Livestock, GASL). Die GASL zählt über 100 Partnerinnen und Partner, namentlich Regierungen, Landwirtinnen und Landwirte, Akteurinnen und Akteure des Privatsektors und der Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen (NRO) und Forschungsgemeinschaften. Ihr Sekretariat befindet sich am Hauptsitz der FAO in Rom. Die Schweiz ist Mitglied des Leitungsausschusses der GASL.

Im Rahmen des 11. jährlichen GASL-Multi-Stakeholder-Treffens «Multistakeholder Partnership Meeting, MSP» fand am 25. und 26. Mai 2021 eine Multi-Stakeholder-Konsultation für die Region Schweizer und Französischer Jura zum Thema Zucht und nachhaltige Ernährungssysteme statts.

Die nachhaltige Entwicklung der Bergregionen fördern: die Mountain Partnership

Die Mountain Partnership (MP) ist ein transnationaler, freiwilliger Zusammenschluss von Staaten, zwischenstaatlichen Organisationen, Zivilgesellschaften und privaten Akteuren, die sich für die nachhaltige Entwicklung der Berggebiete einsetzen und sich dazu verpflichten, ihre Anstrengungen zur Umsetzung der Agenda 2030 zu intensivieren. Die MP hat sich an der Vorbereitung des UNO-Ernährungssystemgipfels beteiligt, indem sie einen unabhängigen Dialog und eine Nebenveranstaltung im Rahmen des Vorgipfels organisiert hat. Während des Hochrangigen Politischen Forums (HLPF) für nachhaltige Entwicklung 2021 am Sitz der Vereinten Nationen in New York war die MP auch Mitorganisatorin einer Veranstaltung betreffend die möglichen Wege zur nachhaltigen und resilienten Erholung der Bergregionen nach Covid. Aus diesem Anlass haben die MP und die FAO die Studie «Mountain farming systems – seeds für the future» publiziert, die teilweise von der Schweiz finanziert wurde.

Globales Rahmenwerk zur Wasserknappheit in der Landwirtschaft (WASAG)

Die Schweiz arbeitet seit 2019 mit WASAG (The Global Framework on Water Scarcity in Agriculture) zusammen. 2020 begleitete die Schweiz vor allem die Strategieentwicklung und die Rapportierung von WASAG an das Komitee für Landwirtschaft (COAG) der FAO, aber auch die Arbeiten der Arbeitsgruppe zu nachhaltiger Wassernutzung in der Landwirtschaft. In diesem Zusammenhang hat sie einen Workshop zum Thema «Kann die Verbesserung von Wasserproduktivität uns retten vor globaler Wasserknappheit?» mitgestaltet und an einem Webinar zu Wasserproduktivität in der Schweizer Landwirtschaft gesprochen.

Allianz für klimafreundliche Landwirtschaft (GACSA)

Die Allianz für klimafreundliche Landwirtschaft (Global Alliance for Climate-Smart Agriculture, GACSA) ist eine Plattform, die darauf abzielt, die Ernährungssicherheit und Resilienz angesichts des Klimawandels zu verbessern. Sie zählt mehr als 500 Mitglieder, einschliesslich die Schweiz, aus Regierungen, Privatsektor, Bauernorganisationen, Zivilgesellschaften, Forschungseinrichtungen und zwischenstaatlichen Organisationen. Das Sekretariat von GACSA ist bei der FAO in Rom eingerichtet.

Patrick Mink, Michaël Sapin, François Pythoud, Madeleine Kaufmann, Laura Sommer, BLW, Fachbereich Internationale Angelegenheiten und Ernährungssicherheit

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