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Die Entwicklung der AUI wie bspw. der Stickstoff- und der Phosphorbilanz, der Ammoniakemissionen und der Treibhausgase geben Aufschluss über die in den letzten dreissig Jahren erzielten Agrarumweltleistungen. Die Schweizer Landwirtschaft verzeichnete in den 1990er-Jahren deutliche Fortschritte, für die Folgejahre jedoch sieht die Bilanz durchzogener aus. Das BLW und Agroscope arbeiten an einem Projekt zur Weiterentwicklung des Monitorings mit dem Ziel, die vorhandenen Daten besser nutzen zu können.
 

Das Agrarumweltmonitoring (AUM) des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) vermittelt einen Überblick über die ökologische Entwicklung der Schweizer Landwirtschaft. So werden in verschiedenen Bereichen (Stickstoff- und Phosphorkreislauf, Energie, Klima, Boden, Wasser, Biodiversität) Informationen gesammelt, um den Einfluss der Landwirtschaft auf die Umwelt und die Reaktion der Umwelt auf die landwirtschaftliche Praxis zu beobachten und zu messen. Die gesetzliche Grundlage für das Monitoring bildet die Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Diese besagt, dass sich das AUM auf Agrarumweltindikatoren (AUI) stützen soll, welche mit den internationalen Normen (Eurostat und OECD) vergleichbar sind und die quantitativen und qualitativen Auswirkungen der Agrarpolitik auf nationaler Ebene (nationale Statistiken und Inventare) sowie auf regionaler und betrieblicher Ebene (Zentrale Auswertung von Agrarumweltindikatoren, ZA-AUI) beurteilen.

Entwicklung der wichtigsten nationalen AUI während der letzten dreissig Jahre

Wenn man die wichtigsten nationalen AUI betrachtet (Energiebedarf, Stickstoffbilanz, Phosphorbilanz, Ammoniakemissionen (NH3) und Treibhausgasemissionen (THG)) und dabei die Entwicklung der Produktion mitberücksichtigt, erhält man ein umfassendes Bild der in den letzten dreissig Jahren erzielten Agrarumweltleistungen. Im Zeitraum 1990–1999 wiesen alle AUI einen Rückgang auf, während das Produktionsniveau gleich hoch blieb. Zwischen 2000 und 2009 veränderte sich das Niveau der THG- und NH3-Emissionen praktisch nicht. Die Phosphorbilanz und in geringerem Masse auch die Stickstoffbilanz verzeichneten einen weiteren Rückgang. Im gleichen Zeitraum nahm der Energieverbrauch der Landwirtschaft zu. Im Zeitraum 2010 bis 2019 ist eine leicht rückläufige Tendenz bei den THG- und NH3-Emissionen festzustellen. Gleichzeitig veränderten sich die Stickstoffbilanz, die Phosphorbilanz sowie der Energiebedarf nicht wesentlich. Die landwirtschaftliche Produktion ging in diesem Zeitraum allerdings zurück. Insgesamt verzeichnete die Schweizer Landwirtschaft in den 1990er-Jahren deutliche Fortschritte, für die Folgezeit jedoch sieht die Bilanz durchzogener aus. Was die THG- und NH3-Emissionen betrifft, sind die für die Landwirtschaft definierten Umweltziele nicht erreicht worden (BAFU und BLW 2008 und 2016).
 

Entwicklung der wichtigsten AUI von 1990 bis 2019

Zoom: ab21_datentabelle_umwelt_agrarumweltindikatoren_entwicklung_aui_d.png

Ergebnisse auf regionaler und betrieblicher Ebene

Während die oben beschriebenen AUI auf der Basis von nationalen Statistiken berechnet werden, erfolgt die Berechnung der AUI für das regionale und betriebsspezifische Monitoring basierend auf Bewirtschaftungsdaten von beinahe 300 Landwirtschaftsbetrieben: www.za-aui.ch). Die AUI-Zeitreihen werden in Form einer Excel-Tabelle und einer interaktiven Website veröffentlicht. Auf Letzterer können mit wenigen Klicks die Zeitreihen der AUI nach Betriebsart und Region visualisiert werden. Seit 2021 bietet ein vergleichbares geschütztes Instrument (zugänglich über das Agate-Portal) den Landwirtinnen und Landwirten die Möglichkeit, die Ergebnisse ihres eigenen Betriebs interaktiv einzusehen.

Um die Ergebnisse der ZA-AUI interaktiv zu betrachten, klicken Sie hier.

Projekt zur Weiterentwicklung des Agrarumweltmonitorings auf regionaler und betrieblicher Ebene

Das BLW und Agroscope haben beschlossen, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten, um das Agrarumweltmonitoring auf regionaler und betrieblicher Ebene weiterzuentwickeln. Das Projekt ist derzeit (Stand Juni 2021) in der Ausarbeitungsphase, in der geprüft wird, inwieweit die Agrarumweltindikatoren auf der Basis vorhandener Daten aus dem Agrarinformationssystem (AGIS) berechnet werden können. Der nächste Schritt wird darin bestehen, andere verfügbare Datenquellen zu integrieren, um die Berechnung der Indikatoren weiter zu optimieren. Das Projekt soll die Datenerhebung auf betrieblicher Ebene gezielter ausrichten und wird ab 2024 die heutige Zentrale Auswertung der Agrarumweltindikatoren (ZA-AUI) ersetzen.

Datenreihen zu den AUI

In den nachfolgenden Tabellen und Links sind alle Daten des AUM zusammengefasst:
 

Jérôme Frei, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe

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