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Das Interesse am Ressourcenprogramm ist nach wie vor hoch. Ende 2020 waren insgesamt 23 Projekte am Laufen, beispielsweise in den Bereichen Reduktion von Pflanzenschutzmittel und Antibiotika sowie der Förderung von Biodiversität und Bodenqualität. Eines der Projekte zielt darauf ab, die Biodiversität in Ackerkulturen zu fördern ohne dabei die Erträge zu mindern. Im Jahr 2021 wurden vier neue Projektgesuche mit einer grossen Themenvielfalt eingereicht. Die Kosten des Programms beliefen sich im Berichtsjahr auf rund 20 Millionen Franken.

Grundlegende Informationen zum Ressourcenprogramm sind zu finden auf Ressourcenprogramm (admin.ch)


Das Ressourcenprogramm fokussiert seit einer Neuausrichtung im 2014 auf das Umsetzen von Neuerungen in der Praxis und bietet so einer Vielfalt von Projektideen die Möglichkeit, gefördert zu werden. Nebst der Förderung der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen werden auch Optimierungen beim nachhaltigen Einsatz von Produktionsmitteln wie beispielsweise Dünger, Futtermittel oder Energie unterstützt. In Ressourcenprojekten wird sowohl ein Wirkungsziel als auch ein Lernziel verfolgt. Dadurch wird ein Wissensgewinn für die Landwirtschaft und die Weiterentwicklung der Agrarpolitik über die Projektregion und die Dauer der Projekte hinaus generiert.
 

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Laufende Projekte

Bis Ende 2020 wurden insgesamt 47 Projekte gestartet. 24 dieser Projekte sind abgeschlossen. Bei drei der abgeschlossenen Projekte war das Wirkungsmonitoring noch im Gange. Im Berichtsjahr sind drei Projekte neu gestartet. Diese befassen sich mit Themen in den Bereichen Biodiversität und Pflanzenschutz.

Der Bund beteiligte sich im Jahr 2020 mit rund 19,9 Millionen Franken an den Projekten. Das entspricht ungefähr den Beiträgen des Vorjahrs. Die jährlichen Kosten schwanken je nach Anzahl laufender Projekte und deren Budget.

In den folgenden zwei Tabellen sind die Kosten des Ressourcenprogramms 2020 sowie die abgeschlossenen Projekte aufgelistet.
 

Neue Projekte

Im Jahr 2021 starteten drei neue Ressourcenprojekte. Vier neue Gesuche wurden im März 2021 eingereicht.
 

Neu gestartete Ressourcenprojekte und solche in Prüfung

ProjektbezeichnungProjektzielStatus
Ammoniak- und Geruchsemissionen in der Zentralschweizreduzieren Reduktion von Ammoniak- und Geruchsemissionen  Start Januar 2021
Rés0sem (VD)  Reduktion des Einsatzes von SaatgutbeizmittelnStart Januar 2020  Start Januar 2021
ArboPhytoRed (VS)Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln im ObstbauStart Januar 2021
Qualité de sols et séquestration de carbone organique (GE)Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit mittels eines ergebnisorientiertes Agrarumweltmanagement-AnsatzesGesuchsprüfung
Ressourcenprojekt KlimaStaR Milch (VS, BE)Reduktion der THG Intensität, Nahrungsmittel- und Flächenkonkurrenz der MilchproduktionGesuchsprüfung
Umsetzung der Umweltziele Landwirtschaft im Smaragdgebiet Oberaargau  Verbesserung der Standortangepasstheit durch Fortschritte bei der UZL-ErreichungGesuchsprüfung
ViSo TicinoReduktion des Einsatzes von PSM und Förderung der Biodiversität in Tessiner WeinbergenGesuchsprüfung

Quelle: BLW

Projekt-Beispiel: «Ressourcenschonende Massnahmen im Ackerbau zur Förderung der Biodiversität»

Punktesystem Klimaschutz auf IP-Suisse Labelbetrieben 

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Biodiversität in Ackerkulturen zu fördern ohne die Erträge zu mindern. Es wird partnerschaftlich getragen von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, der Schweizerische Vogelwarte, dem Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern, Swiss No-Till und AGRIDEA.

Seit 2017 wird östlich des Neuenburgersees im Grossen Moos und Umgebung auf den kantonalen Gutsbetrieben Witzwil und Bellechasse (Fokusbetriebe) sowie zahlreichen Projektbetrieben (Satellitenbetriebe) ausgetestet, wie Weizen und Mais ressourcenschonend angebaut werden können, um insbesondere die Feldlerche, aber auch wirbellose Nützlinge zu fördern. Dabei sollen keine wirtschaftlichen Nachteile für die Produzenten entstehen.
 

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Foto: Markus Jenny


Konkret wird Winterweizen mit einem projektspezifischen Weitsaatmuster angebaut. Bei diesem Verfahren werden konventionell enge Reihen mit Bereichen mit breiten Lücken (30–50 cm) kombiniert, was der Feldlerche ermöglichen soll, den Winterweizen während der gesamten Brutsaison als Brut- und Nahrungshabitat zu nutzen. Um eine übermässige Verunkrautung zu verhindern und Nützlinge zu fördern, werden geeignete Gründüngungen als Zwischenfrüchte und Untersaaten angesät. Eine konservierende Bodenbearbeitung wird für beide Massnahmen angestrebt, ist aber nicht zwingend. Die Umsetzung wird durch betriebsindividuelle Beratungen begleitet. Die ökologischen und agronomischen Auswirkungen werden wissenschaftlich untersucht.
 

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Foto: Markus Jenny


Das Projekt will das Bewusstsein der Produzierenden für gesamtsystemische Zusammenhänge schärfen und damit die Akzeptanz für ressourcenschonende und biodiversitätsfreundliche Anbaupraktiken fördern.

Weitere Informationen zum Projekt sind hier zu finden.

Ursina Hutter, Ivo Strahm, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe

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