Poll Zurück

Die Applikation HODUFLU dient dazu, Nährstoffverschiebungen in Form von Hof- und Recyclingdünger zu verwalten. 2020 nahm die verschobenen Menge sowie die Anzahl Lieferscheine nach leichten Abnahmen zwischen 2017 und 2019 wieder leicht zu. Die 2019 neu eingeführten Produkte Ernterückstände und Gemüserüstabfälle wurden nicht oder kaum verwendet. Auch im 2020 erfolgten grosse Nährstoffverschiebungen vor allem innerhalb und zwischen acht Kantonen.

Kurzer Überblick

Um Stickstoff- und Phosphoreinträge aus der Landwirtschaft in die Umwelt zu verrin- gern, hat das BLW unter anderem, HODUFLU eingeführt. Die Applikation dient dazu, die Nährstoffverschiebungen, die von jedem Betrieb in seiner «Suisse-Bilanz» zu verbuchen sind, zu verwalten. Alle Verschiebungen von Hof- und Recyclingdüngern werden anhand von Lieferscheinen erfasst. Da so alle Daten zentral gespeichert werden, ermöglicht HODUFLU Transparenz und Kontrollen der Umverteilung von Nährstoffen.
 

ab21_hoduflu_duengung.png

Entwicklung der gelieferten Menge Nährstoffe aus Hof- und Recyclingdüngern

Die gelieferten Mengen an Nährstoffen (Nges; P2O5) aus Hof- und Recyclingdüngern folgten einem langsamen Aufwärtstrend und erreichten 2017 einen Höchststand. Nach einer Abnahme bis 2019, zeichnete sich jedoch 2020 wieder ein leichter Aufwärtstrend ab. Die Entwicklung der Anzahl Lieferscheine verlief ähnlich. Vor allem die Anzahl Hofdünger-Lieferscheine nahm deutlich zu (+7 %). Hof- und Recyclingdünger wiesen über die Jahre ähnliche Tendenzen auf.

Im Jahr 2014 stammten rund 20 % der Nährstoffe aller Düngerarten aus industriellen und gewerblichen Vergärungs- und Kompostieranlagen. Dieser Anteil vergrösserte sich bis 2015 leicht auf 26 %. Seitdem blieb er relativ stabil.
 

Zoom: ab21_grafik_hoduflu_mengen_nahrstoffe_2014-2020_d.png


Neu eingeführte Produkte

Im Jahr 2020 wurden erstmals die «Gemüserüstabfälle» sowie «Ernterückstände» in den Recyclingdüngern mitaufgenommen. Interessant zu beobachten ist, dass die Kategorie Gemüserüstabfälle nie in HODUFLU erfasst wurde. 106 Lieferscheine wurden mit dem Produkt Ernterückstände erfasst. Lediglich 4 Kantone machten von der neuen Kategorie gebrauch: Freiburg, Luzern, St. Gallen und Zürich wobei letzterer mit 99 Lieferscheinen der grösste Verschieber von Ernterückständen war.
 

Gebrauch des neu eingeführten Produkts ‘Ernterückstände’ im 2020

Menge [t]Nges [kg]P2O5 [kg]
Pro Lieferschein8026472
Total8 49228 0227 643

Entwicklung der Anzahl Lieferscheine sowie der gelieferten Stickstoff- und Phosphormenge

Seit der Einführung des Systems war die Stickstoffmenge, die zwischen den Betrieben verschoben wurde, jedes Jahr rund doppelt so gross wie die Phosphormenge. Die höchste erfasste Menge pro Lieferschein belief sich 2017 auf 226 kg für Phosphor und auf 441 kg für Stickstoff. Ihren tiefsten Stand erreichten die erfassten Phosphor- und Stickstoffmengen 2019 mit einem Durchschnittswert von 183 kg pro Lieferschein, während die durchschnittliche Stickstoffmenge 379 kg betrug.

Die Menge an Nährstoffen und die Anzahl Lieferscheine nahm von 2017 und bis 2019 leicht ab und stieg 2020 wieder leicht an. Die Anzahl Lieferscheine hat sich bei rund 50 000 Stück eingependelt. Die totale Menge an Nährstoffen stieg 2020 leicht an, die Menge an Nährstoffen pro Lieferschein blieb jedoch konstant.
 

ab21_grafik_hoduflu_gelieferte_mengen_n_und_p_2014-2020_d.png


ab21_grafik_hoduflu_anzahl_lieferscheine_2014-2020_d.png

Verschiebungen auf Ebene der Kantone

In acht der 26 Schweizer Kantonen wurden 2020 mehr als 1 500 Lieferscheine für die Annahme oder Abgabe von Hof- und Recyclingdüngern ausgefüllt. Dies waren die Kantone Aargau, Bern, Freiburg, Luzern, St. Gallen, Thurgau, Waadt und Zürich.
 

ab21_grafik_hoduflu_netto_export_2020_d.png


In diesen Kantonen wurden die grössten Hof- und Recyclingdüngerflüsse innerkantonal verzeichnet. Mengenmässig wurde innerhalb des Kantons Luzern am meisten Hof- und Recyclingdünger verschoben (469 000 t), der Kanton Bern lag mit 464 000 t innerkantonaler Verschiebungen nur knapp dahinter.

Die grössten Abnehmer 2020 waren die Kantone Zürich (194 000 t), Aargau (155 000 t) und Bern (154 500 t). Auch in den Kantonen Thurgau, Waadt und Freiburg wurden mehr Hof- und Recyclingdünger Importe als Exporte verzeichnet. Total (Verschiebung innerkantonal + Export + Import) wurde 2020 im Kanton Aargau am meisten Hof- und Recyclingdünger verschoben (826 000 t).
 

Bilanz der Hof- und Recyclingdünger 2020

Die hier angegebenen Zahlen sollten unter folgendem Vorbehalt betrachtet werden: Die Nährstofflieferungen zu und von den Methanlagen werden in HODUFLU doppelt gezählt. Das rührt daher, dass die Düngerinputs in Form von Hofdünger derzeit nicht von den Outputs in Form von Recyclingdünger abgezogen werden können.

Beatrice Künzi, BLW. Fachbereich Direktzahlungsprogramme, beatrice.kuenzi@blw.admin.ch

Facebook Twitter LinkedIn Instagram

Poll