Poll Zurück

Die Rapsproduktion ist im Vergleich zum Jahr 2019 deutlich gestiegen, ohne dass jedoch der Rahmenvertrag mit den Ölwerken ausgeschöpft wurde. Infolgedessen konnten diese die überschüssigen Mengen an Sonnenblumenkernen abnehmen. Rapsöl (hauptsächlich einheimisch) und Sonnenblumenöl (hauptsächlich importiert) sind die am häufigsten konsumierten Speiseöle in der Schweiz.

Die Schweizer Ölsaatenproduktion erfolgt auf der Basis von Rahmenverträgen, die zwischen der Produktion und der Verarbeitung (Ölwerke) geschlossen werden. Der Absatz der im Rahmen dieser Verträge festgelegten Mengen ist garantiert, da diese den Marktbedürfnissen entsprechen. Dank diesem System kann den Produzentinnen und Produzenten zudem der bestmögliche Preis angeboten werden. Nicht garantiert ist hingegen die Übernahme durch die Ölwerke von allfälligen (nicht vertraglich vereinbarten) Überschüssen. Diese Rahmenverträge werden vom «Produktionspool Ölsaaten» des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) verwaltet, der zu zwei Dritteln durch die Produzentinnen und Produzenten und zu einem Drittel durch die Ölwerke finanziert wird. Die besondere Unterstützung für den Sonnen­blumen­anbau (2019: 9 Fr./dt und 7 Fr./dt für HO) und für Sojasaatgut (2019: 11.50 Fr./dt) verbessert deren Rentabilität und trägt dazu bei, die Vielfalt der Produktion und Verarbeitung von Ölsaaten in der Schweiz zu erhalten.

Mehr Sonnenblumenöl produziert

Kernen- und Ölproduktion 2020

Rahmenvertrag (Kerne)Zugeteilte MengenKernen-produktionÖl-
produktion
Anteil am Aufkommen*
Einheittttt%
Raps106 000
davon 30 000 HOLL
98 84388 08332 59087
Sonnenblumen9 700
davon 6 200 HO
12 84012 2934 1808
Soja6 15013 9265 247Nicht anwendbar<1

1 gehen ausschliesslich an die Futtermittelbranche
HOLL: High Oleic Low Linoleic
HO: High Oleic
Quellen: swiss granum/SwissOlio/SGPV


Der Rahmenvertrag 2020 für Ölsaaten (Raps und Sonnenblumen) beläuft sich auf insgesamt 115 700 Tonnen, was einem Anstieg von 4200 Tonnen oder 3,7 Prozent gegenüber 2019 (111 500 t) entspricht. Diese Entwicklung kam dem Raps zugute (+13 %). Im Einzelnen wurden 98 800 Tonnen Raps (93 % des Rahmenvertrags von 106 000 t) und 12 840 Tonnen Sonnenblumen (132 % des Rahmenvertrags von 9700 t) vergeben. Die Übernahme der (über den Rahmenvertrag hinausgehenden) Überschussmenge an Sonnenblumen durch die Ölwerke wurde durch die geringe Menge an produziertem Raps (88 000 t, d. h. nur 83 % des Rahmenvertrags von 106 000 t) ermöglicht. Im Futtermittelkanal wurden im Rahmenvertrag 2020 6150 Tonnen Sojabohnen eingeplant (+1000 t oder +20 % gegenüber 2019). Schlussendlich wurden 5247 Tonnen produziert, ein ähnliches Ergebnis wie 2019.
 

Landwirtschaftliche Nutzfläche


Produktion


Einzelheiten zu den Flächen sind im Artikel «Ackerkulturen» (Link) unter der Hauptrubrik «Produktion», Unterrubrik «Pflanzliche Produktion» beschrieben.

Rekordhoher Rapsölkonsum

Seit 2014 geht der Konsum von Sonnenblumenöl langsam aber kontinuierlich zurück, sein Marktanteil sank im Jahr 2020 von 35,5 Prozent auf 30,1 Prozent. Obwohl grösstenteils importiert, bleibt es das beliebteste Speiseöl der Schweiz. Das Rapsöl hingegen verzeichnete mit 29,7 Prozent Marktanteil einen neuen Allzeitrekord. Das Olivenöl löste das Palmöl als das am dritthäufigsten verwendete Öl ab, wobei sich sein Anteil im Jahr 2020 von 10,3 Prozent auf 12,6 Prozent vergrösserte. Der Marktanteil von Palmöl sank erneut, und zwar innerhalb eines Jahres von 12,7 Prozent auf 11,4 Prozent und damit auf den niedrigsten Wert seit 2010. Der Anteil des Erdnussöls ging im Jahr 2020 von 3,3 Prozent auf 2,1 Prozent zurück. Von 2018 bis 2020 lag der Gesamtkonsum von pflanzlichen Speiseölen praktisch unverändert bei 104 978 Tonnen, wobei das einheimische Öl 29,3 Prozent ausmachte.

Quelle: SwissOlio

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie

Wie auf anderen Märkten wirkte sich die Schliessung von Restaurants positiv auf den privaten Konsum aus. Insgesamt erreichte die Nachfrage nach Ölen und Fetten im Detailhandel im Jahr 2020 ein Allzeithoch. Insgesamt wurden 33 600 Liter Öle und Fette verkauft (+23 %), was einem Umsatz von 246,8 Millionen Franken (+28 %) entspricht. Insgesamt stieg die Nachfrage im vierten Quartal 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 um 35 Prozent. Die Nachfrage nach Bio-Produkten nahm um 14 Prozent zu.


Aussenhandel

Arnaud de Loriol, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, arnaud.deloriol@blw.admin.ch

Facebook Twitter LinkedIn Instagram

Poll