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Die wiederum gut ausgefallene Brotgetreideernte zieht Deklassierungen zu Futtergetreide nach sich. Trotzdem führt Futterweizen die Rangfolge der importierten Futtergetreide an.

Die gesamte Getreideanbaufläche im Jahr 2020 stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,8 % auf 143 900 ha. Die Brotgetreidefläche sank gemäss den Empfehlungen aufgrund ausreichender Lagermengen und die Futtergetreidefläche stieg an. Bei der Hauptkultur Brotweizen ergab die Ernte mit 433 000 Tonnen dennoch eine leicht höhere Produktion als im Vorjahr. Insgesamt fiel die Getreideproduktion im Berichtsjahr mit 1 004 000 Tonnen um 8,2 % höher aus als im Vorjahr.
 

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Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Nutzungsarten


Produktion

Wiederum gute Brotgetreideernte

2020 war die vierte aufeinanderfolgende quantitativ und qualitativ gute Brotgetreideernte. Nach einem niederschlagsreichen und kühlen Oktober verbesserten sich durch einen milden und trockenen November die Bedingungen für die Aussaat, Keimung und vorwinterliche Bestandesentwicklung. Milde Witterung und die im Frühling einsetzende Bisenlage mit spärlichen Niederschlägen hielten bis zum nassen Juni an. Die Getreidereifung und Ernte wurde durch wiederum trockene Witterung begünstigt. Die quantitativ und qualitativ gute Brotgetreideernte bewirkte, dass der Getreideproduzentenverband wie in den drei vorausgegangenen Jahren über 20 000 Tonnen Brotgetreide zur Tierfütterung deklassierte.

Maximale Grenzabgaben für Brotgetreide seit 2013 angewandt

Auf Brotgetreideimporte innerhalb des ordentlichen Zollkontingents von 70 000 Tonnen wird ein Referenzpreis von Fr. 53.- je 100 kg angewandt, und der abgeleitete, variable Grenzschutz vierteljährlich überprüft. Weil die Brotweizenpreise an den internationalen Märkten seit Oktober 2013 auf tiefem Niveau verharren, werden innerhalb des Zollkontingents Brotgetreide seither die maximalen Grenzabgaben (Zollansatz und Garantiefondsbeitrag) von Fr. 23.- je 100 kg erhoben. Für eine kontinuierliche Versorgung des Marktes erfolgte die Freigabe der Zollkontingentsteilmengen zweimonatlich: Anfang Januar bis Anfang Juli je 10 000 Tonnen und Anfang September und November je 15 000 Tonnen je mit Laufzeiten bis Ende Jahr.
 

Aussenhandel

Kraftfutter mit Ergänzungsimporten

Infolge grösserer Anbaufläche und teils höherer Erträge resultierte im Jahr 2020 eine im Vorjahresvergleich höhere Futtergetreideproduktion. Für die Nutztierfütterung standen inklusive nicht backfähigem Brotgetreide 558 000 Tonnen Getreide zur Verfügung. Ergänzend zu den in der Lebensmittelindustrie anfallenden Nebenprodukten wie Zuckerrübenschnitzel, Weizenkleie, Rapskuchen und Biertreber werden Futtergetreide und eiweissreiche Ackerfrüchte importiert.

Im Berichtsjahr beliefen sich die Importe von Getreide zu Futterzwecken auf rund 460'000 Tonnen. Weichweizen führt die Rangfolge an vor Mais, Bruchreis, Gerste, Hafer und geringen Mengen von anderen Getreidearten. Der gesamte Warenwert franko Zollgrenze Schweiz betrug 107 Mio. und die Summe der Zollbeträge (ohne Spesen und Mehrwertsteuer) 38 Mio. Franken.
 

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Hans-Ulrich Tagmann, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, hans-ulrich.tagmann@blw.admin.ch

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