Nutztierhalter und Nutztierbestände
Auch im Jahr 2020 hat sich die Anzahl der Nutztierhaltenden weiter reduziert. Feststellbar ist dieser Trend seit über 20 Jahren. Demgegenüber bleiben die Nutztierbestände (in Grossvieheinheiten umgerechnet) seit rund 20 Jahren mit leichter Abnahme stabil. Diese Entwicklungen verdeutlichen den laufenden Strukturwandel in der Landwirtschaft.
Nutztierhaltende in den letzten zwanzig Jahren stark gesunken
Im Jahr 2020 gab es noch gut 33 700 Halterinnen und Halter von Rindvieh. Das entspricht einer Abnahme von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Schafhaltenden reduzierte sich um 1,1 % auf rund 8 000 Halterinnen und Halter, die Anzahl der Schweinehaltenden sank sogar um 5,7 % auf noch 5600. Hingegen erhöhte sich die Zahl der Nutzhühner- und Pferdehaltenden leicht.
Entwicklung der Anzahl Nutztierhaltenden
2000/02 | 2018 | 2019 | 2020 | 2000/02 – 2018/20 | |
Anzahl | Anzahl | Anzahl | Anzahl | % | |
Viehhaltende | 58 602 | 43 046 | 42 404 | 41 822 | -27,6 |
Rindviehhaltende | 49 598 | 34 890 | 34 251 | 33 662 | -30,9 |
Pferdehaltende | 13 208 | 11 335 | 11 340 | 11 227 | -14,4 |
Schweinehaltende | 14 656 | 6 175 | 5 821 | 5 600 | -60,0 |
Schafhaltende | 12 158 | 8 238 | 8 149 | 8 016 | -33,1 |
Ziegenhaltende1 | 6 977 | 6 364 | 6 415 | 6 355 | -8,2 |
Nutzhühnerhaltende | 19 943 | 6 436 | 13 324 | 13 120 | -34,1 |
Quelle: BFS
1 Ab 2015: Stichtag von Anfang Mai auf den 1. Januar verschoben.
Vergleicht man die Anzahl der Tierhaltenden in den Berichtsjahren 2018/20 mit den Jahren 2000/02, so fallen die Zahlen der Schweine- und Nutzhühnerhaltenden auf. Diese verringerten sich um 60 %, bzw. rund 34 %. Aber auch die Anzahl der Rindvieh- und Schafhaltenden ist in diesem Zeitraum um rund 30 % bzw. 33 % gesunken.
Nutztierbestände bleiben auf ähnlichem Niveau
Vergleicht man die Entwicklung der Tierbestände mit der Zahl der Halterinnen und Haltern fällt der weiter fortschreitende Strukturwandel auf. Während sich die Zahl der Tiere nur leicht verringerte, ging die Zahl der Haltenden stärker zurück. Damit zeigt sich, dass eine Konzentration auf grössere Durchschnittsbestände stattfindet. Bei der Anzahl Geflügel ist in erwähntem Zeitraum eine Zunahme von 72 % zu verzeichnen. Hier gilt zu beachten, dass sich die Bestände auf die Anzahl Tiere beziehen und nicht auf die Grossvieheinheiten (GVE). Umgerechnet auf Grossvieheinheiten erreicht das Geflügel etwa einen Anteil von 5 % aller Tierkategorien. Das Total der Grossvieheinheiten aller Tierkategorien bleibt seit 20 Jahren mit leichter Abnahme stabil.
Die Bäuerinnen und Bauern hielten im Berichtsjahr rund 1,52 Millionen Stück Rindvieh. Der Bestand an Kühen (Milch- und Mutterkühe) verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 5000 auf 677 863 Stück.
Der Schweinebestand reduzierte sich gegenüber 2019 um 4,1 % auf 1,35 Millionen Tiere.
Aufgrund der anhaltend freundlichen Lage auf dem Geflügelfleisch- und Eiermarkt sowie der weiterhin steigenden Nachfrage nach Schweizer Geflügelfleisch und Schweizer Eiern stieg der gesamte Geflügelbestand mit 12,4 Millionen Tieren im Berichtsjahr wiederum an.
Hans-Ulrich Leuenberger, BLW, Fachbereich Tierische Produkte und Tierzucht, hansulrich.leuenberger@blw.admin.ch
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